Mehr zum Ost-West-Konflikt und zur Kubakrise

Ost-West-Konflikt

Kalter Krieg wird der Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion genannt, den diese von 1947 bis 1989 mit nahezu allen Mitteln austrugen. Zu einer direkten militärischen Auseinandersetzung kam es zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion und ihren jeweiligen Militärblöcken jedoch nie. Der Kalte Krieg trat als Systemkonfrontation zwischen Kapitalismus und Kommunismus in Erscheinung. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten politische, wirtschaftliche, technische und militärische Anstrengungen unternommen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen oder zurückzudrängen. Als Schauplätze des Kalten Krieges dienten hauptsächlich Länder, deren Staatsform durch eine Revolution gestürzt worden war und wo Bürgerkrieg herrschte. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion waren in solchen Staaten bemüht, den politischen und wirtschaftlichen Einfluss des Konkurrenten zurückzudrängen. Bekannte Konflikte und Kriege ereigneten sich in Korea (1950-1953), während der Kuba-Krise (1962), in Vietnam (1964-1973) und in Afghanistan (1979-1989). Besonders auf Kuba stand die Welt am Rande eines atomaren Weltkrieges. Als Synonym für diese Ära des 20. Jahrhunderts wird auch die Bezeichnung Ost-West-Konflikt verwendet.

Kuba-Krise

Vorgeschichte

1959 stürzte Fidel Castro mit seiner Guerilla-Armee den kubanischen Diktator Fulgencio Batista, der gute Beziehungen zu den USA unterhielt. Castro bildete eine Revolutionsregierung, in der anfangs noch verschiedene oppositionelle Gruppen vertreten waren, darunter auch die bald bevorzugten Kommunisten. Batista war lange von den USA unterstützt worden und auch Castro warb 1959 um Aufrechterhaltung der guten Beziehungen. Für die US-Regierung, die aufgrund von Castros Bündnis mit den Kommunisten skeptisch blieb, kam er jedoch als Partner nicht in Frage. US-Präsident Eisenhower lehnte es ab, Kuba wirtschaftliche Hilfsangebote zu machen.

Von 1959 an stationierten die USA in Italien eine Staffel mit 25 und in der Türkei zwei Staffeln mit je 25 nuklear bestückten Mittelstreckenraketen, die auf die UdSSR gerichtet waren.

Die UdSSR beobachtete diese Entwicklung aufmerksam und nahm im Mai 1960 diplomatische Beziehungen zu Kuba auf. Castro hoffte, mit der wirtschaftsstarken UdSSR im Rücken ein Vorbild für die nationale Unabhängigkeit in Lateinamerika werden zu können. Die USA werteten dies als inakzeptablen Versuch, in Mittel- und Südamerika den Kommunismus zu verbreiten.

Im April 1962 wurden amerikanische Atomraketen in der Türkei einsatzbereit gemacht. Weil sie wegen ihrer ungeschützten Aufstellung leicht angreifbar waren, konnten sie nur zu einem atomaren Erstschlag genutzt werden.

Die UdSSR stationiert Militär und Raketen auf Kuba

Ab dem 10. Juli 1962 begann die UdSSR auf Kuba heimlich mit der Stationierung von Militär. Die sowjetische Marine und Handelsflotte transportierten mit 183 Fahrten von 86 Schiffen über 42.000 Soldaten und 230.000 Tonnen Ausrüstung nach Kuba, darunter 40 R-12- und 24 R-14-Mittelstreckenraketen. Diese Raketen wurden offensichtlich nicht nur zum Schutz Kubas installiert, sondern dienten vor allem dazu, ein militärisches Drohpotential aufzubauen.

Die USA und ihre Reaktion

Am 14. Oktober 1962 überfliegen amerikanische U-2-Aufklärungsflugzeuge vom Luftwaffenstützpunkt Laughlin in Texas aus die Raketenstellungen auf Kuba und entdecken sowjetische Techniker und Soldaten beim Bau von Startrampen für sowjetische Mittelstreckenraketen. Sie schießen mehrere Fotos.

Am 22. Oktober informiert Präsident John F. Kennedy in einer Fernsehansprache die Weltöffentlichkeit über die sowjetischen Raketen auf Kuba und verkündet den Beginn einer Seeblockade für den 24. Oktober. Er fordert den sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow zum Abzug der Raketen aus Kuba auf und droht für den Angriffsfall mit einem atomaren Gegenschlag. Ab diesem Zeitpunkt ist die Kubakrise öffentlich.

Lösung des Konflikts

In den nächsten Tagen gab es intensive diplomatische Kontakte auf offizieller und inoffizieller Ebene. Begleitet wurden diese von zahlreichen militärischen Zwischenfällen, die zum Glück nicht zu einer tatsächlichen militärischen Eskalation mit unabsehbaren Folgen führten.

Am Ende der Verhandlungen vereinbarten beide Staaten folgendes: Die Sowjetunion zieht ihre Raketen aus Kuba ab. Dagegen erklären die USA, keine weitere militärische Invasion Kubas zu unternehmen und in geheimer Absprache ihrerseits die amerikanischen Jupiter-Raketen aus der Türkei abzuziehen. Der Abzug aus der Türkei findet etwas später und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Am 5. November begann der Abzug der Mittelstreckenraketen von Kuba, der offiziell angeblich innerhalb von fünf Tagen vollzogen war. Am 20. November 1962 lösten die USA schließlich die Seeblockade um Kuba auf. Der tatsächliche Abzug der Raketen war erst Anfang Januar 1963 abgeschlossen.


Quellen:
wikipedia
wissen2go

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KSZE – Tafel 1

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