Mehr zum Internationalen Gerichtshof
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH; englisch International Criminal Court, ICC) ist ein ständiges internationales Strafgericht mit Sitz in Den Haag (Niederlande). Er wurde durch das multilaterale Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs vom 17. Juli 1998 geschaffen und nahm seine Tätigkeit am 1. Juli 2002 auf.
Seine Zuständigkeit umfasst seither begangene Delikte des Völkerstrafrechts, nämlich Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression. Das letztgenannte Delikt wurde durch die Änderung des Römischen Statuts vom 11. Juni 2010 definiert, unterliegt aber noch nicht der Gerichtsbarkeit des IStGH.
Der IStGH ist eine Internationale Organisation, deren Beziehung zu den Vereinten Nationen über ein Kooperationsabkommen geregelt ist.
Ein besonderer Fall ist die Verurteilung von Charles Taylor im Mai 2012. Der ehemalige Staatschef von Liberia wurde 2006 in Nigeria festgenommen. Die Verhandlungen begannen im Juni 2007 und fanden aus Sicherheitsgründen in den Niederlanden statt. Der gesamte Prozess zog sich über 5 Jahre hin und es waren über 100 zum Teil auch prominente Zeugen (Naomi Campbell, Nelson Mandela, ...) geladen.
Angeklagt wurde Charles Taylor vor allem wegen der vermeintlichen Unterstützung von Rebellen der Revolutionären Vereinten Front (RUF) in Sierra Leone mit Waffen und diese zu Verbrechen angestiftet zu haben. Ihm wurde eine Mitverantwortung für den Tod von 120.000 Menschen zwischen 1991 und 2001 vorgeworfen. Hinzu kommen noch unzählige Vergewaltigungen und Verstümmelung von Zivilbürgern und die Ausbildung von tausenden Kindersoldaten.
Einer der Richter sagte, Taylor sei für die Planung einiger der „hasserfülltesten Verbrechen der Menschheitsgeschichte“ verantwortlich. Deshalb wurde er schließlich zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt, die er nun in einem Gefängnis in Großbritannien absitzen muss.
Quellen:
de.wikipedia.org
