Mehr zum Engagement gegen die Apartheid

In vielen Ländern gab es Unterstützung für die Bevölkerungsmehrheit Südafrikas im Kampf gegen die Apartheid. Sowohl der ANC, die Black Consciousness Movement („Die Bewegung des Schwarzen Selbstbewusstseins“) als auch kirchliche Organisationen hatten viele Kontakte, zum Beispiel zum Weltkirchenrat, den Vereinten Nationen und kleineren Organisation wie der Anti-Apartheid-Bewegung in Deutschland und der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland. Dazu kamen viele lokale Gruppierungen, die oft mit Dritte-Welt-Läden zusammenarbeiteten. Unterstützt wurden diese Gruppen auch aus der SPD. So forderten die Bundestagsabgeordneten Lenelotte von Bothmer und Hans-Jürgen Wischnewski zum Beispiel 1973 eine Einschränkung der wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Südafrika.

Um auf die Situation in Südafrika aufmerksam zu machen, wurde insbesondere zum Boykott südafrikanischer Produkte aufgerufen. Die in Großbritannien sehr aktive Anti-Apartheid-Bewegung erzielte damit erhebliche Erfolge. Deren Wirkungen waren so deutlich, dass der britische Premierminister Harold Macmillan in seiner sogenannten Wind-of-Change-Rede vor beiden Kammern des südafrikanischen Parlaments am 3. Februar 1960 in Kapstadt darauf hinwies.

Der ANC unterhielt in London seine wichtigste Auslandsvertretung und sammelte auf diese Weise politische, wissenschaftliche, logistische und finanzielle Unterstützung für zahlreiche Vorhaben.

Die von der indischstämmigen und farbigen Bevölkerungsgruppe Südafrikas ins Leben gerufenen Antiapartheidsbestrebungen ermöglichten weitere Unterstützeraktivitäten, wie beispielsweise Studiermöglichkeiten in Indien oder neue Schulprojekte in Slumsiedlungen der damaligen Provinz Natal.

Im Zuge dieser internationalen Protestentwicklung entstanden viele kleinere Aktionen unter anderem auf den Deutschen Evangelischen Kirchentagen. Der Früchteboykott wurde von Südafrikanern angeregt und dann von lokalen Gruppen in ihren jeweiligen Ländern propagiert. Neben dem Boykott der Früchte aus Südafrika wurde auch gegen die Geschäfte deutscher Großbanken protestiert, die die Apartheid unterstützten.

Musiker setzten sich mit ihrem Medium, der Musik, gegen die Apartheid ein und veranstalteten Konzerte. So fand zu Mandelas 70. Geburtstag im Londoner Wembley Stadion ein Solidaritätskonzert statt, das weltweit von 600 Millionen Zuschauern am Fernseher verfolgt wurde. Mit dabei waren u.a. Sting, Whitney Houston, Richard Gere, Eric Clapton, Mark Knopfler, UB 40, George Michael, Tracy Chapman, Simple Minds und Stevie Wonder.

Doch es gab noch andere, auch staatliche, Aktivitäten. So versah der Iran die Reisepässe seiner Bürger mit einem Stempel, welcher die Einreise dieser Bürger in Südafrika untersagte. Nach Tansania und andere Länder konnte nicht einreisen, wer sich schon mal in Südafrika aufgehalten hatte. An US-amerikanischen Universitäten wurde im Rahmen von „Deinvestment-Kampagnen“ dazu aufgerufen, Geldanlagen aus Südafrika abzuziehen und nicht mehr in Unternehmen zu investieren, die Südafrika unterstützen.

In der BRD war einer der Höhepunkte der Bankenkampagne, als das Präsidium des Evangelischen Kirchentags 1987 seine Konten bei der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Commerzbank auflöste.

Die Vereinten Nationen (UN)

Die UN haben seit ihrer Gründung die Apartheid als gravierendes Beispiel einer systematischen Rassentrennung verurteilt. Ab den 70er Jahren unterstützten auch die westlichen Staaten, inklusive der Bundesrepublik, vermehrt Resolutionen der Generalversammlung gegen die Apartheid, sofern diese nicht zu Gewalt aufriefen oder Anti-Apartheitsorganisationen erwähnten, die als marxistisch eingeschätzt wurden.

Zu den wichtigsten Beschlüssen gehört die Resolution 1761 aus der XVII. Sitzung der UN-Generalversammlung vom 6. November 1962. Sie verurteilte die Apartheidpolitik der Südafrikanischen Regierung und rief zu Wirtschaftssanktionen auf.

Quellen:
de.wikipedia.org

Erste Ausstellungstafel zur Konfliktlösung in Südafrika
Südafrika – Tafel 1

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